Ruhe bewahren, Unruhe und Stress übertragen sich auf das Tier, das ohnehin verängstigt ist!
bitte KEIN Futter oder Wasser geben
ist der Vogel verletzt? Wurde er von Hund oder Katze gebracht? Suchen Sie einen vogelkundigen Tierarzt auf, eine schnelle medizinische Versorgung ist wichtig,
am NABU-Phone können wir Ihnen vogelkundige Tierärzte nennen
ist der Vogel gegen eine Scheibe geflogen? Bauen Sie aus einem gedrehten Handtuch ein Nest, setzen Sie den Vogel in einen möglichst kleinen Karton mit
Luftlöchern mittig und möglichst aufrecht in das Handtuchnest. Stellen Sie den Karton für ein bis zwei Stunden an einen ruhigen und kühlen Ort. Nach Ablauf der Zeit schauen Sie (in einem
möglichst abgedunkelten Raum ohne Spiegel und Fenster) vorsichtig in den Karton. Ist der Vogel orientiert, liegen die Flügel am Körper an? Sind beide Augen klar und offen und wird der Kopf
gerade gehalten ohne zu wackeln? Dann können Sie den Vogel am Fundort wieder in die Freiheit entlassen
sollte der Vogel weiterhin lethargisch sein oder eine Verletzung ist erkennbar, muss das Tier zum Tierarzt
Spechte sind ein Sonderfall: sie müssen nach Kollisionen IMMER in fachkundige Hände, da sie aufgrund ihrer Anatomie noch Wochen nach der Kollision neurologische
Anfälle bekommen können
NESTLINGE: sind nackt oder haben etwas Flaum und sind dringend auf die Fürsorge der Elterntiere angewiesen. Bitte schauen Sie, ob ein Nest in erreichbarer Nähe
ist, in das Sie den Nestling, sofern er unversehrt ist, wieder hineinlegen können. Ist der Nestling verletzt, sind Ameisen oder Fliegen auf ihm, nehmen Sie ihn vorsichtig auf und wärmen ihn
in der Hand auf. NICHT füttern, KEIN Wasser eingeben, auch wenn der Vogel den Schnabel aufreißt! Die Luftröhre bei Vögeln liegt direkt auf
der Zunge und die Gefahr, dass Wasser oder ungeeignetes Futter in die Luftröhre gelangt, ist einfach zu groß. Bauen Sie Zuhause ein kleines Nest aus Küchenpapier oder einem Geschirrhandtuch
und setzen Sie den Nestling aufrecht und gestützt in die Mitte. Bitte keine Watte, Wolle, Heu oder ähnliches benutzen. Legen Sie eine Wärmflasche mit lauwarmen Wasser unter und versuchen Sie
uns schnellstmöglich zu erreichen, so dass wir Ihnen eine Pflegestelle nennen können, in der der Vogel fachkundig versorgt wird
Ästlinge: sind Jungvögel, die das Nest gerade verlassen haben. Ein Ästling kann schon gut von Ast zu Ast flattern und sich gut auf Zweigen festhalten. Ästlinge
werden von den Elternvögeln am Boden und in Gebüschen versorgt. Eine Ausnahme hier bilden Tauben, die ihre Küken nicht am Boden versorgen.
bevor Sie einen Ästling mitnehmen, vergewissern Sie sich, dass KEINE Elterntiere kommen. Bitte den Ästling aus einiger Entfernung (ca. 10
Meter) über mindestens zwei bis drei Stunden durchgehend beobachten. Sollten in diesem Zeitraum keine Elterntiere anfliegen, muss das Tier gesichert werden. Auch hier gilt: bitte
nicht füttern und kein Wasser einflößen!
Verletzte Vögel: Vögel, die Blutungen, Frakturen, abnorme Schwellungen haben oder von Maden befallen sind, bitte vorsichtig in ein Handtuchnest setzen. Es ist
wichtig, dass Vögel aufrecht sitzen, damit sie atmen können. Bitte kontaktieren Sie dann einen vogelkundigen Tierarzt
Rechtliche Grundlagen: grundsätzlich darf jeder Mensch einem Tier helfen, das in Not geraten ist. Gewisse Vogelarten aber unterliegen dem Jagdrecht oder
eventuell handelt es sich um besonders streng geschützte Arten. Rabenvögel, sowie Wasservögel und Wildtauben unterliegen dem Jagdrecht. Der zuständige Jagdausübungsberechtigte
MUSS vor der Entnahme informiert werden. Die Rufnummer des für Ihren Bezirk zuständigen Jagdausübungsberechtigten erfahren Sie über Ihre Polizeidienststelle,
nicht über die 110. Wer einen Wildvogel an sich nimmt, der dem Jagdrecht unterliegt und das nicht meldet, macht sich wegen Wilderei strafbar! Auf der Homepage von
www.wisia.de erfahren Sie mehr über besonders geschützte Arten
Bitte sehen Sie davon ab, einen Vogel selbst pflegen zu wollen! Es gehört viel Wissen um Artbestimmung, Ernährung und rechtliche Bestimmungen dazu. Ziel der
Wildvogelpflege ist immer die Wieder-Auswilderung in den ursprünglichen Lebensraum!