Amphibienschutz

Eine feuchte, frostfreie Frühjahrsnacht, blinkende Taschenlampen, schemenhafte Bewegungen am Straßenrand, Eimer voller Kröten, Molche und Frösche. Hier sind die Aktiven des NABU Solingen  unterwegs, nach dem Sie im Frühjahr an ausgesuchten Stellen – Gefahrenstellen für Amphibien – Amphibienzäune aufgebaut haben, suchen Sie nun früh morgens und abends die Zäune ab, sammeln die Amphibien und bringen Sie an einer sicheren Stelle auf der anderen Seite der Straße zurück in die Natur. Dabei erfassen Sie Art und Anzahl und geben die aktuellen Zahlen in eine Online-Datenbank ein. In der letzten Saison 2023/2024 waren die NABU Aktiven an 5 ausgewählten Abschnitten mit ca. 500 Besuchen aktiv, meist mit mehreren Personen und haben damit ca. 2.000 Amphibien gerettet.  Davon im Detail: 1.500 Erdkröten,  75 Grasfrösche, 140 Bergmolche,  180 Teichmolche, 70 Fadenmolche und 10 Feuersalamander.

 


Warum Amphibienschutz ?

Die immer höhere Straßendichte führt dazu, dass die meisten Tiere bei ihrer Wanderschaft Fahrbahnen überqueren müssen. Gerade im direkten Umfeld von Laichgewässern kann die Anzahl an überfahrenen Tieren so groß werden, dass die Existenz der ganzen Population auf dem Spiel steht. Das Risiko auszusterben wird bei den sowieso schon seltenen Arten extrem erhöht.

Mit Ausnahme des Alpensalamanders wandern alle unsere heimischen Lurcharten im Frühjahr oft mehrere Kilometer zu geeigneten Gewässern, um sich dort fortzupflanzen – die Amphibienwanderung. Wann es so weit ist, verrät ihnen eine Art innere Uhr. Hormone versetzen sie dann in Wanderbereitschaft. Wenn die Bodenfröste nachlassen, die Nachttemperaturen über fünf Grad Celsius liegen und es draußen feucht ist, sind die Bedingungen am besten und die Tiere machen sich von den Winterquartieren auf zu ihren Fortpflanzungsgewässern. Jahr für Jahr kommt es deshalb im Frühling zu Massenwanderungen von Amphibien, meist in der Dämmerung. Dabei wandern die verschiedenen Arten zu unterschiedlichen Zeiten. Während z. B. Grasfrosch und Erdkröte sehr früh im Jahr unterwegs sind, machen sich z. B. Teich- und Seefrosch erst später auf den Weg. Auch die Dauer einer Wanderung variiert von Art zu Art und kann von wenigen Tagen bis zu einigen Monaten dauern. Besonders auffällig sind die Wanderungen der Erdkröte: Die Tiere tauchen im zeitigen Frühjahr meist in großer Anzahl und häufig konzentriert auf wenigen Metern Straße auf. Die männlichen Erdkröten begeben sich bei der „Krötenwanderung“ zuerst auf die Reise, die Weibchen folgen wenig später. Nach dem Ablaichen wandern die Weibchen gleich ins Sommerquartier, dadurch überschneiden sich Zu- und Abwanderung an den Gewässern oft. Die Männchen bleiben etwas länger, bis sie sicher sind, dass keine weiteren Weibchen kommen werden. Durch Frost oder Trockenheit kann die Wanderung mehrmals unterbrochen werden.


Amphibien - Lurche

 Zu den einheimischen Amphibien oder Lurchen zählen Salamander, Molche, Unken, Kröten und Frösche. Insgesamt leben in Deutschland 21 Amphibienarten. 

 

17 Arten und ein Bastard mit besonderem systematischen Rang ("Klepton") sind in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen, die zwei Ordnungen angehören:
- 5 Schwanzlurche
- 13 Froschlurche (mit Pelophylax esculentus)

 

Dazu kommt noch ein Neozoon Nordamerikanische Ochsenfrosch (Lithobates catesbeianus).


Artenliste der Amphibien von NRW 


 

Schwanzlurche

Feuersalamander (Salamander salamandra)

Bergmolch (Triturus alpestris)

Kammmolch (Triturus cristatus)

Fadenmolch (Triturus helveticus)

Teichmolch (Triturus vulgaris)

 

Froschlurche

Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans)

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Knoblauchkröte (Pelobates fuscus)

Erdkröte (Bufo bufo)

Kreuzkröte (Bufo calamita)

Wechselkröte (Bufo viridis)

Laubfrosch (Hyla arborea)

Moorfrosch (Rana arvalis Nilsson)

Springfrosch (Rana dalmatina)

Grasfrosch (Rana temporaria)

Kleiner Wasserfrosch (Rana lessonae)

Seefrosch (Rana ridibunda)

Teichfrosch (Rana kl. esculenta)

 

In Solingen finden wir:

 

Feuersalamander

Bergmolch

Fadenmolch

Teichmolch

Erdkröte

Grasfrosch

Teichfrosch 

  

 

 

Ansprechpartner:

 

Jürgen Kortenhaus, Telefon: 0160/99194435 oder Mail: Kortenhaus-Juergen-SG@t-online.de

oder Kontakt@nabu-solingen.de

 

 

Feuersalamander (Salamandra salamandra)

 Teichmolch (Lissotriton vulgaris, alter Name Triturus vulgaris)

Bergmolch  (Ichthyosaura alpestris)

Erdkröte (Bufo bufo)

Teichfrosch (Rana esculenta)

Grasfrosch (Rana temporaria)

Link zur Biologischen Station Mittlere Wupper Remscheid  Solingen  Wuppertal mit Informationen zur Salamanderpest in der Region:

https://www.bsmw.de/heimische-feuersalamander-sind-durch-toedlichen-chytridpilz-bedroht/


Zaunaufbau am Theegarten

Bilder: Uli Schleich